Beethovens neunte Sinfonie gilt nicht nur als das Meisterwerk ihres Komponisten, sondern auch als eine der größten Schöpfungen der Musikgeschichte. In Form und Inhalt stellt sie eine imaginäre Brücke zwischen den beiden Kunstepochen des Klassizismus und der Romantik dar: Während ihr viersätziges Schema auf dem traditionellen Mozart-Haydn-Modell basiert, war die Einbeziehung einer vokalen Komponente im Finalsatz eine echte Innovation in der symphonischen Gattung ihrer Zeit. Der vierte Satz der Neunten Sinfonie, in dem das Orchester von vier fünfstimmigen Solisten und einem gemischten Chor begleitet wird, ist daher der eigentliche Höhepunkt.